Dieses Kleine Couleurlexikon bietet einen kleinen Einblick in die Begrifflichkeiten korporationsstudentischer "Fachausdrücke"
Wappen: Studentische Wappen treten erst um 1800 auf und wurden von tüchtigen Porzellanmalern zur Verzierung der blendend weißen Pfeifenköpfe erfunden. Sie richten sich auch nicht an die strengen Regeln der Heraldik. Bestandteile sind meistens die Verbindungsfarben, Gründungsdatum, Symbole der Prinzipien (z. B. Eule für Weisheit; Schläger für Wehrhaftigkeit und Ehre; etc.) und Teile von Landes- oder Stadtwappen.
Wichs: Dieser Ausdruck ist erstmals 1778 für das studentische Festkleid belegt. Er kommt von "wichsen", d. h. glänzend machen. Der mit Wichs bekleidete Student heißt Chargierter, unabhängig davon, ob er eine Charge bekleidet oder nicht. Zur Vollwichs gehören: Paradecerevis oder Barett, Schläger mit Gehänge, Buchsen (Hosen), Stiefel (oder "Kanonenrohre") und Handschuhe.
WIG: Weimarer Interessensgemeinschaft deutscher Sängerschafter; Dieser Zusammenschluss stellt keinen Dachverband dar, sondern im eigentlichen Sinn eine Interessensgemeinschaft der Sängerschaften in und außerhalb der DS (Deutschen Sängerschaft) mit gleicher Zielsetzung. Die Gründung erfolgte 1993 in Salzburg nach dem Austritt der meisten österreichischen Sängerschaften aus dem Dachverband.
WJSC: Wernigeroder Jagdkorporationen Senioren Convent; farbentragender und fakultativ schlagender Verband, der 1927 gegründet wurde. Es handelt sich dabei um den Zusammenschluss von 15 aktiven Jagdkorporationen.
WSC: Weinheimer Senioren Convent; farbentragender und pflichtschlagender Verband von Corps, der 1863 gegründet wurde.
Zipf: Der Zipf ist von einem mit den Verbindungsfarben geschmückten Anhänger zum Herausziehen der Taschenuhr zu einem Gegenstand mit hohem Symbolgehalt geworden. Er versinnbildlicht die besondere Freundschaft und Wertschätzung, die Bundes-, Kartell- und Farbenbrüder füreinander empfinden. Die Metallteile des Zipfs bestehen aus Zinn, Silber, Double oder Gold; die Ausführung des breiten Schubers (Mittelteil) kann heraldisch oder glatt sein. Jeder Zipf wird mit einer Gravur versehen, die die Namen der Tauschenden aufweißt, aber auch Anlass und Datum enthalten kann. Man unterscheidet Bierzipfe, Weinzipfe und als Geschenk für Damen auch Sektzipfe.
Zirkel: Zirkel studentischer Verbindungen sind erstmals 1783 belegt. Sie knüpfen an die freimaurerische Tradition der Gildezeichen. Der Zirkel einer studentischen Verbindung ist quasi die Kurzunterschrift des Bundes. Zirkel zeichnen sich durch eine in sich geschlossene Durchzeichnung aus. Die Form des Zirkels symbolisiert, wofür der Zirkel (lat. circulus = Kreis) steht: für einen Freundeskreis, der ein Lebensbund sein will. Das Ausrufungszeichen ist den Zirkeln wohl erst ab 1820 hinzugefügt worden. Das Setzen des Ausrufungszeichen soll die Bereitschaft bekräftigen, für seinen Bund auch mit der Waffe in der Hand einzustehen.